Ab wann braucht man eigentlich eine Lesebrille?
Etwa ab dem 35. Lebensjahr setzt der natürliche Alterungsprozess des Auges ein. In der Fachsprache bedeutet das, dass die Akkomodationsfähigkeit (von lateinisch accommodare „anpassen, anlegen“) der Augen nachlässt. Etwas vereinfachter kann man den Vorgang so erklären: Die ringförmigen Zilliarmuskeln des Auges haben nicht mehr genug Kraft, die Linse so zu strecken, dass man im Nahbereich scharf sehen kann. Man spricht hier auch von "Altersweitsichtigkeit".
Diese ist zunächst meist ein schleichender Prozess, der bei den einen früher, bei den anderen später und bei einigen Glücklichen gar nie bemerkt wird. Bei den meisten Menschen treten die ersten Anzeichen etwa Anfang 40 auf.
Indikatoren sind zum Beispiel:
- man empfindet das Lesen zunehmend als anstrengend, die Augen ermüden schnell
- Buchstaben "verschwimmen" vor den Augen
- beim Lesen stellen sich Kopfschmerzen ein
- der normale Leseabstand von ca. 35 Zentimetern kann nicht mehr eingehalten werden. Das Buch, die Zeitung oder die Speisekarte müssen immer weiter weggehalten werden, um Texte erkennen zu können. Doch irgendwann reicht dieser kleine "Trick" nicht mehr aus.
Wenn Sie ein oder mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen, ist eine Lesebrille dringend ratsam. Die erste Lesebrille hat bei den meisten Leuten eine Stärke von plus 1 Dioptrien. Bis zum Alter von 60 kommen oft noch 1,5 bis 2 Dioptrien dazu. Danach ändert sich in der Regel meist nichts mehr.
Sollten Sie unsicher sein, welche Stärke Sie brauchen, verschafft Ihnen unser Sehtest einen Anhaltspunkt. Bitte beachten Sie jedoch, dass ein solcher Schnelltest einen Check-Up beim Augenarzt nicht ersetzen kann.
Experten raten, sich ab 40 einmal pro Jahr die Augen fachärztlich untersuchen zu lassen.